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sich vollends los, griff seinen Strahler auf und sprang zum
Ausgang.
Als er die Hütte verließ, schrie eine Stimme aus dem Blatt-
werk hervor: »Bleib stehen, wo du bist!« Mit einem bösen
Grinsen feuerte Warouw die volle Leistung seiner Waffe ins
Laub. Der Baummann stieß einen Schrei aus und stürzte tot
von seinem Ast.
Warouw riß den Radiokom aus der Tasche. Ein Schuß krach-
te. Das Gerät zersplitterte ihm in der Hand. Er starrte seine
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blutenden Finger an, wischte sie ab, feuerte einen Energiestrahl
dorthin, von wo der Schuß gekommen war, und rannte auf die
Leiter zu. Kugeln rissen die Bretter unter seinen Füßen auf. Die
Jäger hofften, ihn so zu verletzen, daß er nicht mehr laufen
konnte. Aber sie gingen das Risiko nicht ein, ihn zu töten. Der
Erfolg des ganzen Planes hing davon ab, daß Warouw lebendig
ergriffen wurde.
Als er aus der Hütte torkelte, sah Flandry Warouw über den
Rand der Plattform hinweg verschwinden. Der Terraner wog
den Strahler, den er an sich genommen hatte, tat einen tiefen
Atemzug und zwang sich zu klarem Denken. Jemand muß ihn
fassen, dachte er in merkwürdig unbeteiligter Weise, und da
ich auf unserer Seite der einzige bin, der etwas von Strahlpisto-
len versteht, bleibt die Sache wohl an mir hängen.
Er turnte die Leiter hinab. »Zurück!« rief er, als braune
Leiber zu beiden Seiten über die Äste hinweg in die Tiefe
klettern wollten. »Bleibt ein Stück hinter mir. Tötet ihn, falls er
mich tötet, aber ansonsten schießt nicht!«
Er justierte seine Waffe auf nadelfeinen Strahl mit voller
Leistung. Dadurch gewann er große Reichweite auf Kosten des
Treffer-Wirkungsradius, der jetzt nur noch einen halben
Zentimeter betrug. Falls Warouw nicht viel von Nadelschüssen
verstand, dann hatte er eine Chance, ihn aus der Ferne zu Fall
zu bringen, ohne das diffuse Feuer des Gegners fürchten zu
müssen.
Hinab am heiligen Baum!
Flandry kam in Sichtweite des Astes, auf dem Luang wartete.
Warouw stand ihr und Kemul gegenüber. Sie hatten die Arme
erhoben; er hatte sie überrascht. Warouw bewegte sich rück-
wärts auf den nächsten Leiterabschnitt zu. »Bleibt, wo ihr seid,
und folgt mir nicht«, keuchte er.
In diesem Augenblick brach Flandry durch das überhängende
Laubwerk. Warouw sah ihn, fuhr herum und hob die Waffe.
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»Faß ihn, Kemul!« rief Luang.
Der Riese schob sie hinter sich und sprang. Warouw sah die
Bewegung aus den Augenwinkeln, machte eine halbe Drehung,
sah den Strahler des Angreifers noch halb im Halfter und
schoß. Rote Flammen hüllten Kemul ein. Er schrie, einen
einzigen, donnernden Schrei, und stürzte brennend vom Ast.
Flandry hatte die paar Sekunden genutzt, um von den Spros-
sen herabzuspringen. Warouw wirbelte auf ihn zu, die Waffe
schußbereit. Aber Flandry schoß zuerst. Warouw kreischte, ließ
den Strahler fallen und starrte fassungslos auf das Loch in
seiner Hand.
Flandry pfiff. Die Jäger von Ranau kamen und packten Nias
Warouw.
16.
Und wiederum Abenddämmerung. Flandry trat aus Tembesis
Haus. Müdigkeit hüllte ihn ein.
Phosphorkugeln erglommen längs des Baumes Wo Die
Paradiesvögel Nisten und auf seinen Bruderbäumen. Durch die
kühle, blaue Luft hörte er Mütter die Kinder nach Hause rufen.
Männer unterhielten sich von Ast zu Ast, bis die Stimmen der
Menschen, der Blätter und des Windes sich zu einem einzigen
Geräusch vereinten. Die ersten Sterne zitterten unsicher im
Osten auf dem allmählich dunkler werdenden Himmel.
Flandry sehnte sich nach Ruhe, wenigstens eine Zeitlang. Er
ging den Ast entlang und folgte seinen Verzweigungen, bis er
an eine schmale Gabel kam. Laub verdeckte ihm noch immer
den Ausblick nach der Seite hin, aber er konnte bis zum Boden
hinabsehen, von wo die Nacht aufstieg wie die Flut, und hinauf
zu den Sternen.
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Eine Zeitlang stand er da, ohne viel zu denken. Als ein leich-
ter Schritt den Zweig unter ihm erzittern ließ, da war es etwas,
das er erwartet hatte.
»Hallo, Luang«, sagte er tonlos.
Sie kam heran und blieb neben ihm stehen, ein weiterer in der
großen Zahl der Schatten. »Kemul ist begraben«, sagte sie.
»Ich wollte, ich hätte dir helfen können«, sagte Flandry.
»Aber & «
Sie seufzte. »Vielleicht ist es besser so. Er schwor immer, er
wäre damit zufrieden, eines Tages in einem Sumpfstadt-Kanal
zu landen. Wenn er schon unter einem blühenden Busch liegen
muß, dann glaube ich nicht, daß er sich ein größeres Geleit
gewünscht hätte als mich allein, um ihm ungestörte Ruhe zu
wünschen.«
»Ich frage mich noch immer, warum er mir zu Hilfe kam.«
»Weil ich es ihm befahl.«
»Und warum hast du das getan?«
»Ich weiß es nicht. Wir alle tun Dinge, ohne den Grund zu
kennen, ab und zu. Das Nachdenken kommt hinterher. Ich will
nicht darunter leiden.« Sie nahm seinen Arm. Ihre Hände
waren verkrampft und unstet. »Reden wir nicht über Kemul.
Da du dich nicht mehr mit Warouw befaßt, nehme ich an, du
hast den gewünschten Erfolg erzielt?«
»Ja«, sagte Flandry.
»Wie hast du es geschafft? Mit Tortur?« fragte sie beiläufig. [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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